Landkarte

Ein Ozean an Möglichkeiten

Karten sind unser treuer Begleiter, denn täglich verbringen wir viel Zeit damit, sie uns anzugucken, zu entdecken und zu bestaunen: wie weit wir gekommen sind und wie weit wir noch gehen werden. Auch was wir alles nicht begehen werden. Das ist dann für nächstes Mal - die nächste Reise oder ein nächstes Leben.

Lieb und Teuer

Am liebsten mögen wir echte Papierkarten, zum Anfassen und immer wieder Auf- und Zuklappen, zum Knittern und wieder Geradestreichen, zum Reißen und wieder Zusammenkleben. Unsere Route auf ihnen zu markieren ist ein kleines Highlight unseres Tages, eines dem wir mit großer Freude entgegensehen. Aber leider lassen wir sie in regelmäßigen Abständen an Tankstellen, Grenzübergängen in Autos und Cafès liegen. Das ist jedes Mal ein herber Verlust, denn er ist zumeist unwiederbringlich. Und jedes Mal ist es eine Übung im Umgang mit Vergänglichkeit...

Weil wir Karten lieben, denken wir auch, dass jeder Karten liebt, denn wie könnte man auch nicht. Und natürlich  möchten wir euch nicht vorenthalten, was uns so wichtig ist. Deswegen und weil Papierkarten sich so schlecht mit euch teilen lassen, haben wir hier eine Karte für euch, die das mächtige Internet, das die Vergänglichkeit verhöhnt, weil es bekanntlich nichts vergisst, ergeben für uns aufbewahren und für euch veranschaulichen wird.

Et voila :)

Nun ist die Karte jetzt natürlich noch ziemlich langweilig, denn noch sitzen wir im grauen winterlichen Berlin und schließen ab, bereiten vor, fiebern entgegen und impfen...ganz viel Impfen. Aber es kann nicht mehr lange dauern bis wir - tollwutfrei und furchtlos - die Straßen unsicher machen.

Endlich sind wir den zärtlichen Armen unseres geliebten Berlin entflohen. Zunächst ging es über europäische Straßen zu den brodelnden Teekesseln der Türkei. Anschließend kämpften wir uns nach kurdischen Umwegen durch die stickige Hitze iranischer Wüsten. Unser nächstes Ziel waren die weiten sandigen Steppen Turkmenistans, Heimat sagenumwobener Hengste und bizarrer goldener Statuen. Nachdem wir die schier endlosen Steppen Kasachstans hinter uns gelassen hatten, waren wir endlich in Mütterchen Russland angekommen, wo wir bei Julias Familie ein vorübergehendes Zuhause fanden. Über Jekaterinburg, die strahlende Hauptstadt des Ural, kamen wir (erneut) zum Ende des Europäischen Kontinents. Mächtig und gefürchtet breitete sich nun die schier endlose Weite Sibiriens vor unseren Augen aus, in dessen Körper der Keil der transsibirischen Eisenbahn als menschgemachte Lebensader getrieben wurde. Weit abzweigend von jener verschlägt es uns in die mystischen Berge des sagenumwobenen Altaigebirges beherrscht von geheimnisvollen Pferdehütern, rollenden Graslandschaften und seelentrunkenen Schneespitzen.




Kommentare